Architectronic Dagmar Hohnecker, Dipl.Ing. (FH) Freie Fachjournalistin

Zur Startseite zurück Zum Kontakt Impressum Suche

Volltextsuche

Publikationen

Dagmar Hohnecker

Dipl.Ing. (FH)
Freie Fachjournalistin
Murgstraße 3
D-68753 Waghäusel / Kirrlach
Fon: 07254 7879553
Fax: 07254 8369
Mobil: 0173 3127921
info@architectronic.de
© 2024 Dagmar Hohnecker
made by cm city media GmbH

Publikationen

Dadadadidamm – Langsamkeit ist keine Hexerei

Artikel vom 19.12.2013

Neues von der Drosselkom: Internetzugänge werden herabgestuft. Nichts Neues soweit, nur das konkrete Vorgehen taucht jetzt langsam aus dem Nebel der AGBs hervor und der Anschluss wird tatsächlich langsamer bis hin zu vorübergehenden Unterbrechungen. Da hilft nur Meldung machen.

  1. Störungs-Hotline: Moment bitte, wir messen nach.
  2. Störungs-Hotline: Moment bitte, wir messen nach
  3. Helpdesk-Mitarbeiter 1: Moment bitte, wir messen nach. Ja, ihr Anschluss ist zu langsam. Moment, ich verbinde.
  4. Helpdesk-Mitarbeiter 2: Moment bitte, wir messen nach. Ja, ihr Anschluss ist zu langsam. Wir schicken einen Techniker vorbei.
  5. Techniker 1: Die Leitung ist in Ordnung. Wir hängen Sie auf einen anderen Port. (gesagt, getan!)
  6. Techniker 1: Wenn es nicht besser wird, melden Sie sich wieder. Aber Sie brauchen ggf. einen neuen Router.

Downstream ok, Upstream wird schlechter (ca. 30% der im Vertrag vereinbarten Leistung!) – erneute Meldung.

  1. Störungs-Hotline: Moment bitte, wir messen nach.
  2. Störungs-Hotline: Moment bitte, wir messen nach
  3. Helpdesk-Mitarbeiter 3: Moment bitte, wir messen nach. Ja, ihr Anschluss ist zu langsam. Moment, ich verbinde.
  4. Helpdesk-Mitarbeiter 4: Ihr Anschluss ist im vertraglichen Bereich (BIS ZU, kann auch 0,0000001 heißen!? Hihihi!) Oh, Business-Anschluss? Moment, ich verbinde Sie mit einem Techniker.
  5. Techniker 2: Moment bitte, wir messen nach. Ja, ihr Anschluss ist zu langsam. Moment, ich verbinde.
  6. Techniker 3: Mal sehen, was wir machen können. (Zack, DSL ohne Vorwarnung gekappt, 3x Reboot, läuft wieder). Besser? Habe Sie kostenfrei hoch gestuft (Worauf? Auf die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Leistungsparameter der Drosselkom? Wie bitte?), … aber Sie brauchen ggf. einen neuen Router und ein Geschwindigkeitsupgrade. Ich informiere Ihren Kundenbetreuer.

Nette Marketing-Strategie. Macht die Netzausbauqualität aber nicht wirklich besser.

Für alle Geschwindigkeitsgenervten hier ein Link zur Qualitätsstudie 2012 der Bundesnetzagentur.

Betroffene können noch bis DEZ 2013 an einer neuen Untersuchung der  http://www.initiative-netzqualitaet.de/startseite/ teilnehmen. FF – viel Vergnügen bei der Auswertung!

Nachtrag vom 15.08.2013
Du staunst doch immer wieder, wie raffiniert man die DSL-Zugänge drosseln kann. Miserable Pufferzeiten für Uplink und Downlink. DAS sind die Stellschrauben der "DrosselKOM".
Falsch dimensionierte Pufferzeiten sind für die modernen Medien (Interaktive Applikationen, Echtzeitanwendungen oder Multimedia) einfach nicht geeignet. Die Netzperformance geht bei gleichzeitig ausgeführten, großen Uploads verdammt in die Knie - bis hin zu Aussetzern.

Auch hier ein Test des International Computer Science Institute (ICSI) bei HEISE.de:
http://www.heise.de/netze/artikel/Netalyzr-1045926.html?artikelseite=3

Notiz an Ihren Vertriebsberater: DA NÜTZT AUCH KEIN NEUER ROUTER!

Nachtrag vom 21.08.2013
... einige DSL-Trennungen und Werbeangebote später hat sich an der Lösungsstrategie für Kunden noch nichts getan:
- Wir müssen die Leitung nachmessen!
- Wir schicken einen Techniker vorbei!
- Sie brauchen einen neuen Router!
Logisch, bei den Änderungen der QoS-Parameter und der geänderten SLAs taugen die hauseigenen (älteren) Router in der Tat nicht mehr.

Logisch auch die Antworten, die die Deutsche Telekom der Bundesnetzagentur im Juni 2013 gegeben hat:
Tarifänderung der Deutschen Telekom AG für Internetzugänge vom 2. Mai 2013

Ab jetzt dran glauben dürfen die Kunden.

Nachtrag am 19.09.2013
Endlich kapier ich’s: Remonopolisierung auf OSI-Layer 3. 
Vorgeschobene Produkte: Voice Over IP, Entertain und VDSL.
Dazu wird der Markt mit Angeboten überschwemmt und die Kunden durch "Ausfälle" der herkömmlichen Technik vor sich her getrieben.
Und unsere Nasen in Brüssel? Von keinerlei Sachkenntnis getrübt.
So trägst du in Zukunf kein Päckchen der Telekom mehr mit dir rum sondern ein "Bündel" - hahaha!

Heise Artikel vom 18.09.2013 zur EU-Regulierung

Nachtag vom 22.10.2013
... ach, ja! Nun versuchen sie es unterste Schublade. Dass sie dich als Spammer nicht dran gekriegt haben, ist schon 2 Jahre her. Nun kommt ein offener DNS-Server auf deiner IP. Sie würden natürlich gerne einen Mitarbeiter vorbei schicken, der die Konfiguration übernimmt.

Soso! Gleich mal nachsehen:

http://dns.measurement-factory.com/cgi-bin/openresolvercheck.pl

Alles OK! 
Was soll das werden? 
"Versteckete Kamera" oder "Verstehen Sie Spaß"?
Es wird wirklich langsam Zeit für einen Providerwechsel.

Dass es sich bei dem Schreiben wohl doch eher um ein mafiöser Abläufe nicht unähnliches Marketingkonzept handelt, legen drei Tatsachen nahe:
Erstens ist deine Kunden-Nummer nicht aufgeführt.
Zweitens ist nur die allgemeine Kundenhotline als Kontakt angegeben.
Drittens ist das sich dort meldende Personal darauf getrimmt, deine Fragen mit "Dann darf ich den Auftrag also verbuchen?" zu beantworten.

Mit besonderem Dank an meine Journalistenkollegen:
Artikel zu dem Thema aus der Stuttgarter Zeitung vom 22.10.2013

Nachtrag 23.10.2013
Aha, such mal mit myresolver.info nach dem DNS-Server. Du findest alle möglichen unter T-Online (KENNUNG.isp.t-ipnet.de). Nutzt ja schließlich eine T-Online Mailadresse. Verwunderlich nur, dass diese zwischen den IPs im 217.237.er-Bereich wechselt, wie ein Kuhschwanz. Da nützen sämtliche Routereintragungen für Primary und Secondary DNS nichts. Das wird glattweg ignoriert.

Fazit: Es geht eben in die Hose, wenn du bei T-Online deinen Mailaccount hast, aber mit der Deutschen Telekom AG ins Internet gehst.

Hauptsache erstmal die Kunden angehen. Ist ja so schön einfach, wenn man im eigenen Laden nichts im Griff hat.
Dabei ist just die Deutsche Telekom AG der größte SPAM-Verteiler hierzulande. Derzeit kursieren wirder OnlineRechnungen und Mails mit drei bis sechs Buchstaben in der Adresse und im Betreff. Wie kompetent das Abuse Team dazu reagiert, findet sich hier: Foren-Eintrag 22. Oktober 2013 08:00 ("...immer schön löschen"). Dabei ist es der Laden selbst, der Probleme hat (22. Oktober 2013 11:17 / ... sie werden alles beheben - wahrscheinlich messen sie gerade die Leitungen durch ;-)

Kein Wunder hat DATEV den mailout01.t-online.de auf SPAM sitzen (aber nur wenn du antwortest, normales Senden funktioniert).

Bin mal gespannt, ob sich unsere Helden zu den hausgemachten Problemen äußern, oder ob hier die Kundenzufriedenheit auch einfach im Sand verlaufen lassen wird. 

Nachtrag vom 30.10.2013
Nun denn, das erste Gericht hat gesprochen: Landgericht Köln, AZ: 26 O 211/13
Mit Berufung ist zu rechnen. Und dann steht es noch in den Sternen, was die Vertragsbedingungen sagen und was die Drosselkom dann wirklich macht.
Ich für meinen Teil habe beschlossen, die Dadadadidamm-Hardware zu entsorgen und mir einen Router zu beschaffen, der die QOS-Schweinereien zumindest dokumentiert. Man weiß ja nicht, wozu man es noch braucht ;-)

Nachtrag vom 07.11.2013
So, und nu? 
Gegen Zwangsrouter der Provider (Heise, 7. November 2013)

Steigt mir doch mit eurem "Entertain"-Router in die Tasche!
Nun, das alles schützt leider nicht vor dem Mobbing der "Altkunden".

Nachtrag vom 19.12.2013
Deswegen bleibt mir die deutsche TerrorKom mit ihrem Entertain-Router aus meinem Netz draußen!
Artikel (HEISE, 19.12.2013) - Hintertuer auf DSL-Routern von BT